alles-haben-nichts-fuehlenGastbeitrag

Alles haben, nichts fühlen – Warum bin ich nicht glücklich?

Ich bin noch keine 30, habe etwa acht Jahre in Großkonzernen im In- und Ausland gearbeitet, zuletzt als Managerin. In den letzten Jahren habe ich diverse Stipendien und Auszeichnungen erhalten. Mein Studium habe ich neben dem Vollzeitjob absolviert, mit 22 Jahren einen Verein für Kinder in Not gegründet und mit 26 meine erste Immobilie gekauft.

Wenn ich auf einer Geburtstagsparty neue Menschen kennengelernt habe und erzählte, dass ich Managerin im Großkonzern war, konnte ich förmlich sehen wie mein Gegenüber in Begeisterung verfiel und mich auf einmal mit anderen Augen sah – ein dickes „Wow“ stand ihm ins Gesicht geschrieben. In Vorstellungsgesprächen oder beim Kennenlernen von Führungskräften löste meine Vita ebenfalls immer wieder Begeisterung aus. Und was war mit mir?

Ich hatte alles und fühlte nichts

Mehr Geld, den nächsten tollen Jobtitel – all das war Glück von kurzer Dauer. Innerlich fehlte etwas, etwas Großes. Ich kündigte und nahm mir vor, wieder glücklich zu werden. Natürlich war dies ein längerer Prozess, der den Rahmen dieses Artikels sprengen würde.

Jedoch habe ich fünf Methoden gefunden, die enorm zum Glücklich sein beitragen. Und irrsinniger Weise sind diese Methoden eigentlich ganz simpel.

1. Dankbar sein

Nimm Dir am besten gleich morgens ein paar Minuten Zeit, schließe die Augen und denke an alles wofür Du dankbar bist. Anfangs vielleicht noch zögerlich, wirst Du schnell verwundert sein wie viel Wundervolles Du bereits in Deinem Leben hast, wofür Du dankbar sein kannst.

Sich regelmäßig in Dankbarkeit zu üben und die guten Seiten des Lebens zu sehen, führt dazu, dass Du immer mehr Positives wahrnimmst und Dich somit immer glücklicher fühlst.

2. Nimm Dir Zeit für Dich

Lege Deine To-Do Liste beiseite und trage Dir in Deinen wahrscheinlich vollen Kalender einen festen Termin ein: Zeit für Dich. Sich um sich selbst zu kümmern, ist mindestens so wichtig, wie alle anderen Termine. In dieser Zeit kannst Du tun, was auch immer Dir gut tut. Ein heißes Bad nehmen, Sport treiben, zur Massage gehen, Musik hören oder lesen. Hauptsache es bringt Dir Freude und Du tust es vom Herzen gerne.

3. Bespaße Dein inneres Kind

Nur weil Du inzwischen erwachsen bist, schenken Dir Deine kindlichen Lieblingsaktivitäten nicht unbedingt weniger Freude. Erinnere Dich an das, was Dir als Kind richtig Spaß gemacht hat. Vielleicht schaukeln, ein Eis mit bunten Streuseln essen oder eine Zeichentrickserie schauen? Such Dir etwas aus, mache es und genieße es in vollen Zügen!

4. Freude schenken

Wenn Du anderen eine Freude machst, tut das auch Dir selbst gut – nach dem Motto: „Glücklich machen macht glücklich„. Überlege Dir, wem Du gerne etwas Gutes tun möchtest. Vielleicht verschickst Du ohne konkreten Anlass ein paar Blumen? Oder fragst im Kinderheim nach, ob du den Kindern dort etwas Gutes tun kannst?

Du kannst jemandem auch nette Worte zukommen lassen – es muss nicht immer etwas Teures oder Großes sein. Hauptsache Du schenkst der Person Freude.

5. Von Multi-Tasking zur Achtsamkeit

Multi-Tasking ist keine gute und gesunde Fähigkeit, sondern ein Verhalten, das Stress begünstigt. Was auch immer Du tust, tu nur diese eine Sache und richte Deine Aufmerksamkeit voll und ganz auf diese Sache. Dies ist ein bedeutender Schritt, der Dir hilft weniger gestresst und somit glücklicher zu sein.

Hierzu gibt es eine schöne Geschichte aus dem Zen-Buddhismus:

Einige Schüler fragen ihren Zen-Meister warum er so zufrieden und glücklich ist. Der Zen-Meister antwortet: „Wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich gehe, dann gehe ich, wenn ich sitze, dann sitze ich, wenn ich esse, dann esse ich, wenn ich liebe, dann liebe ich …“. „Das tun wir auch“, antworteten seine Schüler, „aber was machst Du darüber hinaus?“ fragten Sie erneut.

Der Meister erwiderte: „Wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich gehe, dann gehe ich, wenn ich …“. Wieder sagten seine Schüler: „Aber das tun wir doch auch Meister!“ Er aber sagte zu seinen Schülern: „Nein – wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon, wenn ihr steht, dann lauft ihr schon, wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel.“

Diese fünf Methoden sind simpel und sehr effektiv und haben mir auf meinem Weg zum Glücklich sein sehr geholfen. Ich hoffe sie helfen Dir ebenso.

Das Leben ist wertvoll, vielleicht kurz – und deshalb viel zu schade, um nicht glücklich zu sein.


Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Kerstin Fuhrmann.

kerstin-fuhrmann

Ich bin Coach und Trainerin für Selbstverwirklichung, Sinn und Achtsamkeit. Meine eigene Geschichte hat mich dazu bewegt, andere Menschen zu begleiten ein glückliches und selbstverwirklichtes Leben zu führen. Gemeinsam finden wir heraus, was sie im Leben wirklich wollen und setzen dies dann um. Hierzu biete ich verschiedene Programme, Einzelcoachings und Workshops an. Inspiration und weitere Informationen findest Du auf meiner Website, Instagram und Facebook.