Die To-do-Listen werden immer länger und der Terminkalender im voller, sich da mal eine Pause zu gönnen, wird immer schwieriger. Doch wenn wir mal einen Moment der Ruhe finden wollen, hindern uns zum Teil all die äußeren Reize und ständigen Geräusche daran, uns wirklich fallen zu lassen und in diesem Augenblick entspannen zu können.
Bei dieser Schnelllebigkeit heutzutage kommt häufig das Gefühl auf, dass das Leben nur so an uns vorbei rauschen würde. Permanenter Stress im Alltag und die Trennung von der Natur machen uns auf Dauer krank. Doch schon ein kurzer Aufenthalt zeigt seine Wirkung.
Wie uns die Natur stärkt
Die Natur ist ein idealer Ort, um der Hektik des Alltags zu entfliehen, unsere Energie wieder aufzutanken und unsere innere Balance wiederzufinden. Sie stärkt unsere physische genauso wie unsere psychische Gesundheit. Ein Aufenthalt in der Natur lindert Stress, entspannt die Muskeln und senkt zudem den Blutdruck und den Puls.
Doch woran liegt das? Bei Stress wird unter anderem das Hormon Cortisol ausgeschüttet. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich dieses Hormon nach einem Waldspaziergang deutlich senkt. Auch das Stresshormon Adrenalin sowie Noradrenalin werden ebenfalls durch die Waldatmosphäre beeinflusst. Die alltägliche Reizabwehr ermüdet und erschöpft unseren Körper auf Dauer.
Durch die Zeit im Wald wird der sogenannte Nerv der Ruhe, der Parasympathikus, aktiviert. Mit seiner Aktivierung wird wiederum die Entspannung, Regeneration und der Wiederaufbau körperlicher und geistiger Ressourcen gefördert. Deswegen kommt unser Geist in der Natur sehr schnell zur Ruhe. Zudem stellt sie keine Anforderungen an uns und bewertet nichts, so können wir uns völlig frei und ungehindert auf sie einlassen. Schon nach wenigen Minuten steigt die Stimmung und damit das Selbstwertgefühl.
Die Kraft des Waldes
Es ist der Geruch nach feuchter Erde, geschnittenem Holz oder dem weichen Moosboden. Der typisch aromatische Waldgeruch, den wir wahrnehmen, ist ein Teil der pflanzlichen Kommunikation. Pflanzen, Bäume, Sträucher und Pilze tauschen sich Botschaften untereinander aus, und zwar über gasförmige Substanzen, den sogenannten Terpenen. Anhand dieser Terpene können sie zum Beispiel Insekten anlocken, die ihnen wiederum bei einem Schädlingsbefall helfen können oder auch andere Bäume und Pflanzen über diese Angreifer informieren.
Auch unser Immunsystem reagiert mit einer Steigerung der Abwehrkräfte auf die pflanzlichen Botenstoffe in der Waldluft. Wir nehmen die Terpene beim Atmen über die Lunge auf, aber auch über unsere Haut. Bäume haben also eine heilsame Wirkung auf uns.
Barfußlaufen – ein effektiver Weg zurück zur Natur
Achtsamkeit ist ein wichtiger Faktor, um den äußeren Stress zu entbinden und uns wieder auf uns selbst zu besinnen. Die Natur hilft uns dabei sehr, denn es fällt uns draußen viel leichter achtsam zu sein als in geschlossenen Räumen. Dazu gibt es eine kleine und einfache Übung, die nicht nur super für unseren Körper ist, sondern uns auch in kürzester Zeit mit Leichtigkeit achtsamer durch unsere Umwelt gehen lässt – Barfußlaufen.
Kleine Kinder lieben es und wir sollten es ihnen ab und an gleichtun. Langsam über eine Wiese gehen und achtsam einen Schritt nach dem anderen setzen. Im selben Augenblick spüren wir den kühlen Boden unter unseren Füßen oder die Grashalme, die sich zart um sie schmiegen. Dabei massieren kleine Steinchen die Fußsohlen. Die Bodenhaftung kehrt zurück und wir kommen wieder bei uns selbst an.
Mit dieser Verbindung fühlen wir uns wieder geerdet und das wiederum hilft uns im Alltag gelassener mit Druck und Stresssituationen umzugehen. In der Natur spüren wir die Urkraft, denn wir sind nicht nur ein Teil von ihr, wir sind Natur.
Diese Auszeiten sollten ein fester Bestandteil des Alltags werden, sie geben uns nicht nur Kraft, sie können auch körperliche und psychische Erkrankungen vorbeugen. Dabei sind schon kurze und regelmäßige Auszeiten hilfreich. Wer sich wo am besten entspannt, das hängt entscheidend von der eigenen Persönlichkeit ab.
Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Maria.
Ich habe vor einem Jahr meine Coachingausbildung beendet und setze durch mein großes Interesse an der Natur und den Wildkräutern verstärkt auf die Stressbewältigung mit Hilfe der Kraftquelle Natur.
In Verbindung mit meinen Kräuterwanderungen möchte ich nicht nur altes Wissen über die Wildpflanzen unserer Umgebung weitergeben, sondern gleichzeitig auch auf die heilende Wirkung der Natur aufmerksam machen.
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