So manch ein Katzenbesitzer mag es nicht glauben, aber auch Katzen können massiv unter Stress leiden. Die Ursachen dafür können ganz unterschiedlich sein. Katzen sind sensible Wesen und Gewohnheitstiere. Veränderungen in ihrem Umfeld, fremde Menschen oder Tiere sind nur drei Beispiele, die Stressreaktionen auslösen können.
Diese Gefahr für Deine Katze solltest Du nicht vernachlässigen. Denn Stress kann Deine Katze auf Dauer krank machen. Und oft deuten viele Stresssymptome auch auf bereits bestehende Krankheiten hin. Als Katzenbesitzer sollte man daher viel Wert darauf legen, den Stress zu erkennen und schnellstmöglich zu lindern. Solltest Du eines oder mehrere der folgenden Anzeichen bei Deiner Katze beobachten, empfiehlt sich in jedem Fall ein Tierarztbesuch.
Woran erkenne ich, dass meine Katze gestresst ist?
Stress sorgt oft dafür, dass eine Katze Verhaltensstörungen entwickelt. Doch auch subtile Verhaltensänderungen können Symptome dafür sein, dass etwas mit Deiner Katze nicht stimmt. Zudem empfindet jede Katze Stress ganz individuell und daher unterscheiden sich auf oft die Reaktionen. Typische Störungen sind:
- Gestörtes Essverhalten: Plötzliche Appetitlosigkeit oder plötzliches Schlingen von Futter
- Verstecken und Rückzug, wenn Deine Katze sonst deutlich zutraulicher ist
- Anhänglichkeit und starkes Kontaktbedürfnis, wenn Deine Katze sonst eher sehr scheu ist
- Auffällig erhöhte Aggressivität gegenüber Menschen oder Tieren
- Unsauberkeit: Fellpflege und Hygiene werden vernachlässigt.
- Pinkeln und Koten außerhalb des Katzenklos
- Übermäßiges Putzen: Fellpflege und Hygiene wirken übertrieben und zwanghaft.
- Stark verminderte Spielfreude: Lustlosigkeit und Lethargie
- Erhöhte Wachsamkeit und Schreckhaftigkeit
- Vermehrtes Schlafbedürfnis
- Pica-Syndrom: Essen von nicht essbaren Dingen (Was dürfen Katzen nicht essen?)
- Freigänger verlässt kaum noch die Wohnung, unabhängig vom Wetter.
- Sonstige auffällige Verhaltensänderungen
Auslöser von Stress bei Katzen
Wie anfällig Katzen für Stress sind, hängt von der Katzenpersönlichkeit ab. So gibt es, wie bei Menschen, auch Katzen, die sich durch fast nichts erschüttern lassen, und wiederum andere, die sehr schreckhaft und nervös sind. Was bei einem Lebewesen Stress auslöst hängt von vielen von verschiedenen Faktoren, wie dem Alter, der Gesundheit, der Umwelt und der Sozialisierung, ab.
Bei vielen Katzen führt eine gute Sozialisation zu einer gewissen Stressresistenz. Durch eine frühe Gewöhnung an vielfältige Alltagsreize wie Staubsaugen, Straßenverkehr, verschiedene Menschen und Begegnungen mit anderen Tieren, kann es gelingen, die Anfälligkeit für Stress bei Deiner Katze zu reduzieren. Folgende Situationen können erhöhten Stress bei einer Katze zur Folge haben:
- Langeweile: Keine Abwechslung durch zu wenig Aufmerksamkeit und Beschäftigung
- Lärm z.B. durch Baustellen, Gewitter, oder Feuerwerk
- Veränderung der Umgebung: Umzug in eine neue Wohnung oder neue Einrichtungsgegenstände
- Bedrängung durch Artgenossen: Revierkämpfe mit einer anderen (neuen) Katze
- Begrenzung des Lebensraums
- Parasitenbefall
Aber auch der seelische Druck spielt bei Katzen eine Rolle. Folgende Emotionen können auch zu Stress führen:
- Einsamkeit bzw. Trauer: Verlust einer Bezugsperson oder eines guten tierischen Freundes
- Anspannung z.B. durch unruhige, unglückliche oder streitende Bezugspersonen
- Trennungsangst
- Überforderung
- Unterforderung
- Frust
Stress für das Haustier vermeiden
Du als Besitzer kennst Deine Katze am besten und mit einigen Maßnahmen kann es Dir gelingen dem Stress entgegenzuwirken:
- Stresssymptome entdecken und analysieren
- Körperlichen Stress reduzieren: Geh mit Deiner Katze zum Tierarzt, um herauszufinden, ob sie gesundheitliche Probleme hat.
- Stress in der Umwelt verringern: Lärm durch z.B. laute Musik vermeiden.
- Stelle Deiner Katze viele Rückzugsorte im Haus zur Verfügung. Katzen lieben es, sich zu verstecken.
- Sorge für eine stabile ruhige Atmosphäre. Auch bei längerer Abwesenheit empfiehlt sich, die Katze im gewohnte Umwelt zu lassen. Dabei können Katzensitter helfen.
- Sorge für ausreichend Unterhaltungsmöglichkeiten und Abwechslung. Katzen, die viel Bewegung und Beschäftigung haben, sind häufig entspannter.
- Schränke den Konkurrenzkampf in einem Haushalt mit mehrern Katzen bzw. Haustieren ein.
- Katzen leben in einem dreidimensionalen Raum und brauchen Zugang zu Höhen, wie einem Katzenbaum oder sicher stehende Schränke und Regale, da sie von dort aus ihre Umgebung aus sicherer Ferne beobachten können.