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Stressbewältigung durch Achtsamkeit

Geht es Dir auch oft so, dass Dir die Zeit förmlich weg rennt und Du Dich mehrmals am Tag gehetzt fühlst? Dann bist Du nicht allein: Viele Menschen sind heute gestresst, ausgelaugt und wünschen sich sehnlichst wieder ein wenig Zeit für sich. Wenn Du weißt was es bedeutet, von einem Punkt auf Deiner To-do-Liste zum nächsten zu hetzen und Dich im Hamsterrad der täglichen Verpflichtungen zu verausgaben, dann erfahre jetzt mehr über die Stressbewältigung durch Achtsamkeit.

Achtsamkeit durch Wahrnehmung – was bedeutet das?

Achtsamkeit ist eine Form der Meditation. Wenn Du achtsam lebst, erlebst Du Momente bewusst und hörst dabei genau auf Deine inneren Regungen – ohne diese zu bewerten. So lernst Du, Dein Leben zu entschleunigen und Deine Psyche zu schützen.

Die „Mindfulness Based Stress Reduction“ oder auf Deutsch Stressbewältigung durch Achtsamkeit, verbindet dabei traditionelle Meditationstechniken mit Yoga– oder Atemübungen. In der Fachliteratur findest Du die Methode der Achtsamkeit unter der Abkürzung MBSR.

Das Achtsamkeitstraining kann auf eine lange Tradition zurückblicken, denn ihren Ursprung fand die Methode der Achtsamkeit bereits in der fernöstlichen Meditationspraxis. Sie behandelt eine Form der vorsätzlichen Bewusstseinslenkung, die ganz auf den gegenwärtigen Moment oder das Hier und Jetzt abzielt. Achtsamkeit innerhalb dieser Methode bedeutet, auf eine ganz bestimmte Art und Weise Präsenz zu zeigen, geordneten Gedanken zu folgen und nur den gegenwärtigen Augenblick wahrzunehmen.

In Kursen erlernst Du verschiedene Meditationsübungen, Yoga-Übungen und Atemtechniken, die Du nach dem Training selbstständig im Alltag anwenden kannst.

Achtsamkeitstraining – die eigenen Gedanken wahrnehmen

In der Achtsamkeitsmeditation steht das Beobachten Deiner Gedanken im Fokus – ohne diese zu steuern. Kein Gedanke ist besser als der andere und jeder Gedankengang ist willkommen. Du lernst mithilfe von Körper- und Atemübungen Deine Gedanken anzunehmen und Dich mit ihnen zu identifizieren. Stressbewältigung durch Achtsamkeit beruht dabei auf dem Loslösen von Gedanken und dem letztlichen Gefühl des Einssein. In der Psychotherapie spielt die Achtsamkeitsmeditation eine zentrale Rolle und wird beispielsweise bei Angststörungen sowie Traumata ergänzend eingesetzt. Im Achtsamkeitstraining lernst Du:

  • Deine Erwartungen loszulassen
  • Deine Gedanken und Empfindungen ohne Wertung anzunehmen
  • Deinen Atem zu beobachten
  • Deine alltägliche Tätigkeiten zu scannen
  • Schritt für Schritt Deinen Körper wahrzunehmen

Im Achtsamkeitstraining zählt, wieder im Moment ankommen und sich bewusst auf den Körper konzentrieren zu können. Im Alltag kannst Du die Methode bereits beim Zähne putzen verwenden: Wie fühlt sich beispielsweise die Zahnbürste an?

Woher kommt die Achtsamkeitspraxis?

Ihre Wurzeln führen die Stressbewältigung durch Achtsamkeit zweieinhalbtausend Jahre zurück zu der alten buddhistischen Lehre „Satipatthana-Sutra“. Im Jahre 1979 erkannte der Medizinprofessor Jon Kabat-Zinn den Wert der Achtsamkeitspraxis und der enthaltenen Meditationen für das fordernde Leben im 21. Jahrhundert. Er entwickelte aus den beschriebenen Übungen ein systematisches Programm zur Stressbewältigung, das heute als Mindfulness-Based Stress Reduction bekannt ist. Immer mehr Menschen entdecken nun die positiven Auswirkungen von Achtsamkeit für sich, daher ist es nicht verwunderlich, dass MBSR weltweit zahlreiche Anhänger hat.

Wie effektiv ist die Achtsamkeitsmeditation MBSR?

Die Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz forscht seit zehn Jahren an den Effekten der Stressbewältigung durch Achtsamkeit. Einerseits zeigen Studien, dass Du mit Achtsamkeit tatsächlich Dein persönliches Stressniveau senken kannst, da die Ausschüttung von Stresshormonen wie Kortisol effektiv reduziert wird. Andererseits verändert sich mit langfristigem Achtsamkeitstraining die Gehirnarchitektur, wodurch beispielsweise die Immunfunktion verbessert werden kann. Patienten mit Alkoholerkrankungen konnten mithilfe der Übungen ihr Rückfallrisiko senken.

Die Krankenkassen unterstützen das Konzept der Achtsamkeit, stellen eigene Kurse zur Verfügung oder vermitteln alternativ Listen mit MBSR-Trainern. Die Kursgebühren werden zum Teil übernommen.