auf-ewig-gefangen-im-hamsterradGastbeitrag Bild©Konoplytska - iStockphoto

Auf ewig gefangen im Hamsterrad?

Ich war bei einer Bekannten zu Besuch, als wir mitten in einem  Gespräch durch ein merkwürdiges Geräusch unterbrochen wurden.  Suchend nach der Lärmquelle, ließ ich meinen Blick durch das mit Deko voll gestopfte Wohnzimmer schweifen und stellte fest, dass er an einem Hamsterkäfig hängen blieb, der zwischen Büchern in einem Regal stand. Ich sah zu meinem Erstaunen einen Hamster im Laufrad, der wie „von der Tarantel gestochen“, um sein Leben zu rennen schien.

Er lief und lief und lief,  während dem das Rad immer schneller drehte, bis es ohne Hamsterchens Zutun weiter rotierte und mich eher an eine Waschmaschine im Schleudergang, als an ein Hamsterrad, erinnerte. Schon ganz schwindelig vom Zuschauen, verringerte sich das Tempo endlich wieder, was jedoch dazu führte, dass der Hamster  mit einem großen „Plopp“ aus dem Rad fiel. Etwas benommen zog er sich in eine Ecke zurück.

Danach kam der zweite Hamster ins Spiel: Auch er kletterte ins Rad. Statt jedoch zu rennen, nahm er es gemütlich und spazierte ganz gemächlich. Dabei hielt er immer wieder mal inne und trottete dann langsam weiter. Das Rad drehte sich langsam und als er davon genug hatte, stieg er aus und gönnte sich etwas Leckeres.

Zwei Hamster als Lehrer

Ich wusste damals nicht, dass ich von diesen beiden Hamstern etwas Wichtiges lernen konnte. Als ich jedoch angefragt wurde, einen Artikel über das Thema Stress zu schreiben, sind mir die beiden Tierchen im Laufrad wieder in den Sinn gekommen und ich konnte bildlich nachvollziehen, wie wir im berüchtigten „Hamsterrad“ gefangen sind. Die zwei Hamster haben mich auf die Idee meines Zitates „Das Rad dreht sich nur so schnell, wie wir laufen“, gebracht und mir weitere Ideen zur  Anti-Stress-Therapie geliefert.

Von Existenzängsten gejagt treiben wir das Hamsterrad an

Wer kennt das nicht: Wir hetzen durch den Alltag, versuchen möglichst viel von unseren Pendenzen abzuarbeiten, aber es gelangen schneller neue Aufträge oder Aufgaben zu uns, als wir je bewältigen können. Ob im Büro, Verkauf  oder auf der Baustelle: Wir müssen immer mehr leisten, mit immer weniger Personal und das selbstverständlich absolut fehlerfrei.

Viele von uns würden am liebsten ausbrechen, sehen aber keine Möglichkeiten, da wir ja Geld verdienen müssen, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten. Von Existenzängsten gejagt, laufen wir im Hamsterrad mit und helfen es anzutreiben, bis wir irgendwann nicht mehr mögen und aus dem Rad fallen, so wie der erste von unseren beiden Pelzfreunden.

Und was ist mit den Kindern?

Oft gelingt es uns nicht einmal zu Hause unsere Ruheoase zu genießen, denn auch da hält der Stress Einzug. Von den Kindern wird in der Schule immer mehr abverlangt, was nicht nur Druck bei ihnen erzeugt, sondern vor allem bei ihren Eltern (ich rede da aus Erfahrung als Mutter von sechs Kindern).

Schließlich werden die Eltern von den Lehrpersonen immer wieder ermahnt, dass Mutter und Vater die Verantwortung tragen, dass ihre Kinder die Hausaufgaben termingerecht erledigen und für die Prüfungen lernen. Kurze Anmerkung von mir: Versuche mal einem Pubertierenden, der einen Kopf größer ist als Du und keinen „Bock“ auf Hausaufgaben hat, zu erklären, dass er diese JETZT erledigen müsse, bevor er mit seinen Freunden abhängt.

Der „Super-Gau“ sind dann noch all die Elterngespräche und Abklärungstests, die zum Wohle des Kindes durchgeführt werden, weil es in unserer Leistungsgesellschaft nicht so funktioniert wie der Durchschnitt und man dem Kind zu liebe es darauf trimmen muss, dass es später im Hamsterrad mitlaufen kann.

Sind die Kinder noch etwas jünger, spielen ihre Eltern in ihrer Freizeit oft Taxidienst und fahren ihre Sprösslinge zu allen möglichen Veranstaltungen und Kursen, damit sie ihre Freizeit sinnvoll verplanen und mit anderen mithalten können. Nach Schule und Hausaufgaben geht’s zum Sport, Musikunterricht oder zu einem Ausflug.

Ist Ruhe oder Langeweile ein No-Go?

Manchmal kommt es mir so vor, als würden wir alles unternehmen, um ja keine Ruhe oder noch schlimmer, Langeweile aufkommen zu lassen, damit wir uns nicht unproduktiv fühlen oder gar die Zeit hätten, in uns selber rein zuhören, um danach festzustellen, dass wir etwas in unserem Leben ändern müssen, um nicht plötzlich zu später Stunde feststellen zu müssen, dass wir am eigentlichen Leben vorbei gelebt haben.

Das Traurige ist, dass wir uns so an diesen permanenten Stress und Reizüberflutung „gewöhnt haben“, dass wir es gar nicht bemerken, wie wir uns immer mehr von uns selber entfernen und damit auch von dem, was wir in unserem Innersten wirklich wollen.

Wir können selber bestimmen, wie wir mit dem „Hamsterrad“ umgehen.

Leider erlebe ich es als Hypnosetherapeutin täglich, dass Menschen aufgrund des unnatürlichen, stressigen Lebens meine Praxis aufsuchen, weil sie unter Angst- und Panikattacken, Depressionen, Burnout, Schlafstörungen, sexueller Lustlosigkeit oder an sonstigen psychosmatischen Beschwerden leiden. Es kommen auch immer mehr Kinder zur Hypnosetherapie, weil sie dem Schuldruck nicht mehr standhalten und an Ängsten, Bauchschmerzen oder Konzentrationsstörungen leiden.

Es ist so: Wir können das Hamsterrad oder das System nicht abschaffen. Wir können aber bestimmen, wie wir mit dem Hamsterrad umgehen. Wir sind unser eigener Chef und bestimmen über uns und über unser Leben. Deshalb vergessen wir nie:

„Das Rad dreht sich nur so schnell, wie wir selber laufen.“

Hier sind drei kostenlose Übungen (Videos) aus meiner Praxistätigkeit als Hypnosetherapeutin die sich bewährt haben, um zur Ruhe zu kommen und Entspannung zu finden. Freigeschaltet sind der 1. , 56. und 125. Tag

  • Mittels dieser Videos kannst Du kostenlos bei einigen wirkungsvollen Kurzzeit-Übungen mitmachen und innere Ruhe erfahren.
  • Gönne Dir immer wieder mal eine Frische-Luft-Pause. Schließlich macht jeder Raucher verschiedene Rauchpausen. So kannst Du mit gutem Gewissen eine Frische-Luft-Pause einlegen.
  • Schalte dein Handy zu festgelegten Zeiten aus und lege es außer Sichtweite.
  • Gönne Dir in Deiner Freizeit bewusst Zeiten, in denen Du gar nichts machst.
  • Mache 10.000 Schritte pro Tag.
  • Wichtig ist, dass Du in Dich hinein hörst und Dir bewusst wirst, dass es Dein Leben ist, das Du lebst und dass Du das Recht hast, es so zu leben, wie es für Dich stimmt.
  • Lerne Dich abzugrenzen, so dass Stress und Negativität von anderen keine Chance hat bei Dir anzukommen.
  • Lerne mit gutem Gewissen nein zu sagen und Deine Meinung mitzuteilen, ohne ständig Dinge in Dich hinein zu fressen.
  • werde Dir bewusst, dass es Dich menschlich und sympathisch macht, wenn Du mal einen Fehler begehst. Schließlich sind wir keine Roboter.
  • Sei einfach so wie Du bist, authentisch und werde Dir Deinem Wert bewusst.
  • Führe Achtsamkeitsübungen, Mentaltraining, Autogenes Training oder Selbsthypnose durch und werde gelassen.

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Barbara Müller-Kütt.

barbara-mueller-kuett

Ich bin Hypnosetherapeutin und Anti-Stresstrainerin mit Erfahrung aus über 20.000 praktizierten Sitzungen.

Gerne helfe ich Dir bei allen Arten von Stress, Burnout und Blockaden in meinen Praxen Zürich, Luzern und Sursee

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