Home-Office wird immer beliebter. Das Arbeiten von Zuhause liegt im Trend und hat sich bereits in vielen Unternehmen etabliert. Viele Berufstätige sparen sich zum Beispiel den täglichen Pendelstress im Auto, Bus oder Bahn. Die Vorteile, die sich durch die Heimarbeit ergeben, sind vielfältig. Mehr Freizeit, mehr Freiheiten und mehr Selbstständigkeit.
Grundsätzlich sollte man aber auch beachten, dass nicht jeder Arbeitnehmer für die Arbeit im Home-Office gemacht ist. Vielen fehlt zum Beispiel der täglichen Kontakt zu den Kollegen im Büro oder sie schaffen es nicht, sich selbst zu organisieren.
Daher kann man bei diesem Thema keineswegs nur von Vor- oder Nachteilen sprechen. Entscheidend ist vor allem die persönlichen Konstellation. Ist man selbst dafür geeignet? (Bist Du ein Home-Office Typ?) Passt es zum Arbeitgeber und zu den Kollegen? Sind die eigenen Tätigkeiten von Zuhause aus gut umsetzbar? Sind die Regelungen bzgl. der Heimarbeit klar und sinnvoll geregelt?
Auf Grund von möglichen Schwierigkeiten bei der Umsetzung empfiehlt sich eine Testphase oder flexible Vereinbarungen, die zum Beispiel festlegen, dass man zwei oder drei Tage in der Woche auch im Büro erscheint.
Die Vorteile
Findet man mit den passenden Regeln den richtigen Weg ergeben sich viele Vorteile:
Produktivität
Allein schon durch den Wegfall des Arbeitsweges, oft unnötiger Ablenkungen oder unproduktiver Meetings gewinnt man Zeit, die man produktiv einsetzen kann. Zudem führt die Abwesenheit im Büro auch oft dazu, dass Anliegen der Kollegen zielgerichteter formuliert oder unwichtige Themen gar nicht erst angesprochen werden. Ein gutes Zeitmanagement ist natürlich auch in den eigenen vier Wänden unverzichtbar.
Konzentration
Zuhause gibt es weniger Störquellen und Lärmbelästigung als im Büro. Man fühlt sich unbeobachteter. Und das eigene Arbeitsumfeld, das im Normalfall komplett nach den eigenen Wünschen eingerichtet ist, sorgt für eine gewisse Lockerheit und Freiheit. Man schafft sich seine eigenen idealen Umstände, die zur optimalen Konzentration beitragen.
Flexibilität
Die Anlieferung des neuen Sofas ist mitten am Tag, der Arzt hat nur einen Termin um 10 Uhr frei, Handwerker haben sich angekündigt, ohne eine konkrete Zeit zu nennen. Für Heimarbeiter sind diese Termine deutlich besser zu koordinieren als für den klassischen Bürogänger. Auch beim Arbeiten mit internationalen Partnern und der Zeitverschiebung ist diese Flexibilität von Vorteil.
Dazu kommt, dass sich die produktiven Phasen von Mensch zu Mensch unterscheiden. So manche „Nachteulen“ sind spät am Abend besonders produktiv, während „Early Birds“ gerne früh morgens schon richtig loslegen. Das Arbeiten von Zuhause unterstützt diese Flexibilität.
Das Arbeitspensum muss selbstverständlich dennoch erfüllt werden und die Erreichbarkeit sollte klar geregelt sein.
Gesundheit
Home-Office kann ein Segen für Gesundheit und Wohlbefinden sein. Man kann zwischendurch Pausen beispielsweise für Yoga oder eine Meditation nutzen. Auch eine kleiner Powernap in der Mittagspause oder eine Runde durch den Park joggen können den Akku wieder aufladen. Außerdem kann man die Möglichkeit der eigenen vier Wände nutzen, um sich sein Essen frisch und gesund zuzubereiten.
Auch Krankheitswellen können leichter an einem vorbeigehen, indem die Ansteckungsgefahr durch die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel und die Kollegen im Büro wegfällt. Und sollte es einen doch mal nur leicht erwischen, so kann man daheim der drohenden Erkrankung leichter und schneller entgegenwirken.
Darauf solltest Du achten
Die Arbeit im Home-Office ist eine Umstellung. Es fehlt die vorgegebene Tagesstruktur. Das führt nicht selten dazu, dass einige ihren Arbeitstag im Pyjama beginnen, beim Mittagessen nicht abschalten und nebenher arbeiten oder zwischendurch Aufgaben im Haushalt erledigen. Dadurch vermischt sich das Berufs- und das Privatleben. Das hat oft eine nicht zufriedenstellende und unproduktive Arbeitssituation zur Folge. Diese Konstellation wird als Work-Life-Blending bezeichnet.
Auch um diesen Umstand entgegenzuwirken solltest Du folgende Punkte beachten:
Klar definierter Arbeitsraum
Ziemlich sicher wäre es keine gute Idee, von Deinem Bett aus oder im Wohnzimmer vor dem Fernseher zu arbeiten. Richte Dir einen richtigen Arbeitsplatz ein, der dir alle nötigen Möglichkeiten bietet. Selbstverständlich sollte dieser Platz auch die nötige Ruhe bieten und Ablenkungen minimieren.
Erreichbarkeit
Mit einer Telefonweiterleitung, den richtigen Tools und allen nötigen technischen Voraussetzungen solltest Du dafür sorgen, dass durch deine Abwesenheit im Büro keine Nachteile für Dich und Deine Kollegen entstehen. Die Abstimmung mit Kollegen und Geschäftspartnern sollte nicht erschwert werden. Ein Wechsel zwischen Home-Office und Arbeitstagen im Büro, beispielsweise für wichtige Meetings, kann eine ideale Kombination sein.
Arbeitsroutine und Arbeitszeiten
Ein klar strukturierter Arbeitsablauf ermöglicht Dir, Dich in die Arbeit zu vertiefen und verbessert Deine Konzentrationsfähigkeit. Sowohl im Büro, als auch am heimischen Arbeitsplatz. Die eigene Disziplin ist der entscheidende Faktor für das erfolgreiche Arbeiten im Home-Office. Dazu gehören zum Beispiel auch die morgendlichen Routinen wie Duschen und Frühstücken. Die festen Routinen stellen das Gehirn auf „Arbeitsmodus“ und verhindern, dass man nicht in Gang kommt.
Auch feste Arbeitszeiten schaffen die Grundlage dafür, die zur Verfügung stehende Zeit bestmöglich und produktiv zu nutzen. Dabei ist es auch wichtig, sich gedanklich auf die Arbeit bzw. auf den Feierabend zu fokussieren. Eine klare Trennung ist zwingend notwendig
Pausen
Genauso wichtig wie die richtigen Arbeitsroutinen ist es, Pausen einzulegen. So wie Du es auch im Büro machen würdest. Auch aus diesem Grund ist ein klar definierter Arbeitsbereich von Vorteil. So kann man in den Pausen den Arbeitsplatz verlassen und zum Beispiel auf dem Sofa oder an der frischen Luft neue Energie tanken.